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WZW - Wählerverband
Zahnärzte Westfalen

c./o. Dr. Michael Sonntag

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Mitglied in der Interessengemeinschaft Zahnärztlicher Verbände Deutschland

Realpolitik mit Phantasie

Der Wählerverband Zahnärzte Westfalen "WZW" wurde 1992 gegründet, als die Standespolitik in starrem Dogmatismus erlahmt war. Aktive Zahnärzte hatten daraufhin - auch bundesweit erfolgreich - ein zukunftsorientiertes Gegengewicht zur Blockadepolitik und zum angepeilten Ausstieg aus der vertragszahnärztlichen Versorgung, den die damalige Führung des Freien Verbandes propagierte, aufgebaut. Auf Bundesebene bündelte sich der Widerstand vieler regionaler Verbände in der Gründung der "Interessengemeinschaft zahnärztlicher Verbände in Deutschland e.V." (IGZ) mit Sitz in Hamburg.

Eines der wegweisenden Konzepte, die innerhalb der IGZ entwickelt wurden, war der befundorientierte Festzuschuss - damals wurden wir dafür des Verrats an der Zahnärzteschaft bezichtigt. Heute zählt der befundorientierte Festzuschuss zu den konzeptionellen Eckpfeilern der modernen vertragszahnärztlichen Versorgung und gilt inzwischen auch als gedankliche Vorlage für die Reform weiterer Versorgungsbereiche, wie beispielsweise in den Überlegungen der KZBV für ein neues PAR-Konzept.

In den letzten Jahrzehnten hat das Ausmaß der politischen Einflussnahme auf die Angelegenheiten unseres Berufsstandes kontinuierlich zugenommen. Standen in den 90er Jahren vor allem Bemühungen um Kostenbegrenzungen bei den gesetzlichen Kassen - und damit für die Zahnärzteschaft eine ständige Auseinandersetzung um Leistungen und Honorare - im Vordergrund, haben wir es heute mit weit umfassenderen politischen Reglementierungen zu tun. "Evidenzbasierte Zahnmedizin", "QM", "QS", Digitalisierung im Gesundheitswesen und der politisch geförderte Ausbau von entsprechenden Institutionen (G-BA, IQWiG, IQTIG u.s.w.), die immer tiefgehender die Arbeit in unseren Praxen beeinflussen werden, sind hier die Stichworte.

Auf all diese Herausforderungen muss unser Berufsstand Antworten finden und intelligente Lösungen entwickeln. Politik und Zahnmedizin sind dabei wechselseitig aufeinander angewiesen. Einerseits haben wir in der Vergangenheit schmerzhaft lernen müssen, dass der Gesetzgeber durchaus bereit und in der Lage ist, ohne jede Rücksicht auf zahnärztliche Interessen Reformvorhaben durchzudrücken. Andererseits bleibt die Politik, wenn sie gute Problemlösungen finden will, auf die Expertise der Zahnmedizin angewiesen. Politik gegen den Sachverstand der Fachexperten machen zu wollen, ist keine gute Idee - das wissen auch die Kritiker unserer Standespolitik.

In diesem Sinne ist es sowohl für die Politik als auch unseren Berufsstand sinnvoll, den Dialog, den gegenseitigen Austausch von Ideen und Konzepten voranzutreiben. Aus unserer Sicht insbesondere auch deshalb, um zu informieren, aufzuklären und sachliches Verständnis für unsere Forderungen zu schaffen. In Zusammenkünften mit Gesundheitspolitikern erleben wir immer wieder, wie teils erschreckend gering der Wissensstand zu den zahnmedizinischen Themen dort ist. Wer als Parlamentarier nicht informiert ist, wird unsere Argumente gar nicht erst verstehen, geschweige denn bei seiner Meinungsbildung berücksichtigen.

Der WZW steht ebenso wie die IGZ für eine Standespolitik mit Augenmaß für das Machbare und Phantasie für künftige Perspektiven der Zahnärzteschaft. Wir fördern insbesondere den sachlichen Dialog mit Politik und Kassen und haben dazu mit unserer Zeitschrift "IGZ Die Alternative" eine inzwischen weithin anerkannte Diskussionsplattform geschaffen. Die Ausgaben sind frei herunterladbar unter http://www.i-g-z.de/igz-blatt.htm.

Grundlegende Positionen in der Standespolitik

Erhalt der zahnärztlichen Freiberuflichkeit

Ausgehend von den Rahmenbedingungen in Politik und Gesellschaft muss sich auch die zahnärztliche Standespolitik aufstellen. In den letzten Jahrzehnten haben sich neue Entwicklungen ergeben, die Zeiten haben sich nachhaltig verändert. Wir treffen heute auf informiertere und anspruchsvollere Patienten, die einerseits ihre Mundgesundheit der Zahnärztin und dem Zahnarzt ihres Vertrauens anheimgeben wollen, andererseits aber auch als Partner auf Augenhöhe behandelt werden möchten. Im Zuge einer Kommerzialisierung im Gesundheitswesen hat sich auch eine Erwartungshaltung zum Zahnarzt als Dienstleister entwickelt. Kassen haben solche Trends, wie sie sich beispielsweise in Internetauktionsportalen zur Versteigerung von Zahnarzt-"Dienstleistungen" zeigen, unterstützt. Und auch in der Politik hat sich ein anderes Verständnis vom Arzt und Zahnarzt durchgesetzt - es wird kaum noch von "Ärzten", viel dagegen von "Leistungserbringern" gesprochen. Der Begriff suggeriert bereits, ärztliche und zahnärztliche Leistungen seien heute austauschbar geworden und könnten mittels medizinischer Leitlinien und Qualitätssicherungsinstrumenten standardisiert wie ein Industrieprodukt erbracht werden. In dieser Vorstellungswelt sind dann auch Dinge wie standardisierte "Behandlungspfade und Preisvergleichsportale inkludiert.

Dass eine solche Sicht der ärztlichen und zahnärztlichen Tätigkeit wenig mit der realen Welt zu tun hat, wissen wir aus unserer täglichen Praxis. So individuell die gesundheitlichen Verhältnisse jedes Patienten sind, so individuell muss auch die zahn/ärztliche Diagnostik und Therapie angelegt sein. Neue Techniken, Materialien und wissenschaftliche Erkenntnisse unterstützen unsere Arbeit, können aber die Individualität der (Zahn)Arzt-Patienten-Beziehung nicht aufheben. Diese Individualität findet ihre natürliche Entsprechung in der persönlichen Behandlung ("Leistungserbringung") des niedergelassenen Zahnarztes und auch in der stabilen, möglichst langjährigen persönlichen Behandlung der Patienten durch angestellte Kolleginnen und Kollegen. Deshalb treten wir vehement für den Erhalt der Freiberuflichkeit unseres Berufsstandes ein und streiten gegen alle Versuche, diese auszuhöhlen, abzuschwächen oder gar - wie Überlegungen auf EU-Ebene zeigen - ganz abzuschaffen. 

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