WZW - Wählerverband
Zahnärzte Westfalen
c./o. Dr. Michael Sonntag
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44809 Bochum
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Hygiene ist in unseren Praxen selbstverständlich, für uns und für unsere Patienten. So selbstverständlich, dass wir uns der Kostenvielfalt und ihrer Steigerungen oft gar nicht mehr bewusst sind. Deshalb ist die Studie, die KZV und Zahnärztekammer Westfalen-Lippe in Zusammenarbeit mit dem IDZ in 2007 endlich durchführten (IDZ-Informationen Nr. 2/08), immens wichtig. Die Initiative dafür ging in beiden Körperschaften vom WZW aus, und hätte die sture Obstruktionspolitik des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte in Westfalen-Lippe es nicht verhindert, wäre diese Studie Jahre früher in Auftrag gegeben worden – mit Nutzen für Verhandlungspositionen und Berufspolitik.
Für Einzelpraxen wurde im Zusammenhang mit der Studie für 2006 eine Hygienekostensteigerung seit 1996 um 84 % auf 55 Tausend Euro jährlich ermittelt. Dabei schlägt insbesondere eine Steigerung der hygienebezogenen Personalkosten um 130 % zu Buche. Bemerkenswert ist weiterhin eine Verfünffachung bei den ebenso hygienebezogenen Abnahme-, Reparatur-, Nachrüstkosten und den Gebühren für Kontrollen von Geräten und Einrichtungen nach dem MPG.
Wären solche Fakten eher auf den Tisch gekommen, hätte man vielleicht beispielsweise die Übertragung arbeitszeitintensiver Dokumentationsverfahren von anonymen Sterilisationsabteilungen der Großkliniken auf die Einzelpraxis abmildern können. So laufen wir jetzt auch diesen Kosten hinterher. Und unsere Honorarsatzsteigerungen werden auch in naher Zukunft noch nicht einmal einen Inflationsausgleich erreichen.
Hygiene ist ein primordialer Praxisablauf, das Schädigungspotential dort möglicher Mängel übersteigt dasjenige von „klassischen“ Behandlungsfehlern. So, wie für uns Zahnärzte die Hygienabläufe selbstverständlich sind, müssen wir uns und der uns bestimmenden Politik auch deren Kosten transparent vor Augen halten, um zu verhindern, dass der zunehmende Kostendruck auf unsere Zahnarztpraxen nicht zum Hygienerisiko Nummer Eins wird.